Es ist ein bekanntes Phänomen: Alles, was uns beim Essen am meisten Freude bereitet, scheint ungesund zu sein. Von Schokolade über Chips bis hin zu fettigen Fast-Food-Gerichten – diese Leckereien scheinen uns magisch anzuziehen. Aber warum ist das so? In diesem Blogbeitrag schauen wir uns die Wissenschaft dahinter an und erklären, warum wir besonders energiereiche Lebensmittel so gerne mögen und wie wir dennoch gesund bleiben können.
Die Rolle der Belohnungshormone
Wenn wir energiereiche Lebensmittel zu uns nehmen, werden in unserem Gehirn sogenannte Belohnungshormone ausgeschüttet. Eines der wichtigsten dieser Hormone ist Dopamin. Dieses Hormon sorgt dafür, dass wir uns gut fühlen und Freude empfinden. Es ist ein Teil des Belohnungssystems unseres Gehirns und hat in der Evolution eine wichtige Rolle gespielt, indem es uns motivierte, nach kalorienreichen Lebensmitteln zu suchen, die uns überleben ließen.
Heutzutage sind kalorienreiche Lebensmittel jedoch überall verfügbar. Unser Gehirn konnte sich nicht so schnell an diesen neuen Zustand anpassen und belohnt uns weiterhin für das Essen von zucker- und fetthaltigen Lebensmitteln. Durch die ausgeschütteten Belohnungshormone empfinden wir Freude beim Essen dieser Nahrungsmittel und wer möchte schon auf Freude verzichten? Unsere Vorliebe für ungesunde Lebensmittel ist also tief in uns verwurzelt.
Die Bedeutung der Menge
Eigentlich sind Zucker und Fett wichtige Lebensmittelbestandteile. Sie werden erst dann ungesund, wenn wir sie in zu großen Mengen konsumieren. In Maßen genossen, können auch kalorienreiche Lebensmittel Teil einer ausgewogenen Ernährung sein. Das Problem entsteht erst, wenn wir regelmäßig zu viel davon essen. Dann nehmen wir mehr Energie auf, als unser Körper verbrauchen kann, was zu Übergewicht und damit verbundenen Gesundheitsproblemen wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und anderen chronischen Krankheiten führen kann.
Die Menge macht also das Gift. Es ist wichtig, ein gesundes Gleichgewicht zu finden. Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Gemüse, Obst, Vollkornprodukten und mageren Proteinen ist, kann uns helfen, unsere Gesundheit zu erhalten und gleichzeitig ab und zu kleine Sünden zu genießen.
Kenne deine Lebensmittel
Alleine das Wissen über die Zusammensetzung der Lebensmittel kann helfen, ihre Wirkung auf unseren Körper besser zu verstehen.
Deshalb empfehlen wir: Schreibe eine Woche lang alle Lebensmittel auf, die du zu dir nimmst. Hierzu gibt es verschiedene Apps, z.B. YAZIO oder MyFitnessPal, mit denen du dies sehr einfach durchführen kannst. Dadurch lernst du, wie viel Kalorien und Kohlenhydrate die einzelnen Lebensmittel enthalten und kannst dann besser abschätzen, welche Lebensmittel für dich geeignet sind.
Je langsamer desto besser
Je schneller der Zucker ins Blut aufgenommen wird, je höher steigt auch der Blutzuckerspiegel im Blut und desto höher ist auch die Ausschüttung der Belohnungshormone im Gehirn.
Mit diesen 4 Tricks kannst du etwas gesünder Sündigen :-)
Folgende Tipps führen zu einem langsameren und nicht so starken Blutzuckeranstieg nach dem Essen:
- Wenn Süsses, dann direkt nach dem Essen: esse Süssigkeiten besser direkt im Anschluß an eine Mahlzeit. Durch den vollen Magen wird der Zucker dann langsamer ins Blut aufgenommen. Außerdem entstehen so längere Pausen zwischen den Mahlzeiten, in denen der Blutzucker wieder absinken kann.
- Bewusstes Essen: Nimm dir Zeit für deine Mahlzeiten und genieße jeden Bissen. Vermeide, das Essen mit Getränken "hinunterzuspülen". Das hilft, Überessen zu vermeiden.
- Kombination von Lebensmitteln: Kombiniere Süßes mit Eiweißhaltigem wie z.B. Magerquark (Tipp: mit etwas Wasser angerührt ist dieser sehr cremig und lecker!). Eiweiß wird langsam verdaut und somit wird auch der Zucker langsamer aufgenommen.
- Vollkornprodukte oder Laibmann's kohlenhydratarme Produkte: Esse wo immer möglich Vollkornprodukte statt Produkte aus normalem Mehl (Bsp: Vollkornnudeln, Vollkornbrot, Vollkornreis). Oder du holst dir Laibmann´s Backmischungen, denn diese enthalten allesamt etwa 90% weniger Kohlenhydrate und viel Eiweiß. Sie verlangsamen die Verdauung und führen so zu einem langsameren und geringeren Blutzuckeranstieg.
Fazit
Unsere Vorliebe für ungesunde Lebensmittel ist tief in unseren biologischen Belohnungssystemen verankert. Durch das bewusste Genießen und die oben genannten Tipps können wir jedoch auch energiereiche Lebensmittel in unsere Ernährung integrieren, ohne unsere Gesundheit zu gefährden. Es kommt auf das richtige Maß an – dann können wir uns ab und zu auch mal eine leckere Sünde gönnen.
FAQ
Warum schmecken ungesunde Lebensmittel besser?
Ungesunde Lebensmittel enthalten oft hohe Mengen an Zucker, Fett und Salz, die unser Belohnungssystem im Gehirn aktivieren und Glücksgefühle auslösen.
Was passiert, wenn wir zu viel ungesunde Lebensmittel essen?
Ein übermäßiger Konsum kann zu Übergewicht und verschiedenen gesundheitlichen Problemen wie Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen.
Wie kann ich eine ausgewogene Ernährung beibehalten?
Durch Portionskontrolle, ausgewogene Mahlzeiten, regelmäßige Bewegung und bewusstes Essen kannst du eine gesunde Ernährung beibehalten. Beachte auch die oben genannten Tipps.