Was ist eigentlich Diabetes?

Was ist eigentlich Diabetes?

Diabetes mellitus Typ 2

Diabetes hat sich in den letzten Jahrzehnten zur Volkskrankheit Nr. 1 entwickelt. Allein in Deutschland sind bereits etwa 7 Millionen Menschen an Diabetes mellitus Typ 2 erkrankt, Tendenz steigend. Dabei ist längst nicht mehr nur die ältere Generation betroffen. Welche Ursachen Diabetes Typ 2 haben kann und wie ein gesunder Lebensstil Einfluss nimmt, erfahren Sie im folgenden Artikel.

 

Über Diabetes Typ 2

Bei der sogenannten „Zuckerkrankheit“ handelt es sich um eine chronische Stoffwechselstörung, bei der im Blut zeitweise oder dauerhaft erhöhte Zuckerwerte vorliegen. Bei der Entstehung von Diabetes ist zumeist eine Kombination mehrerer Umstände verantwortlich, welche in Folge zu einer Insulinresistenz führen können.  Diese Insulinresistenz hat zur Bedeutung, dass das gebildete Insulin schlechter von den Körperzellen aufgenommen werden kann. Insulin ist dafür verantwortlich, dass der Zucker aus dem Blut in die Zellen der Organe geschleust wird, wodurch diese mit der dringend benötigten Energie versorgt werden. Liegt ein Diabetes mellitus Typ 2 vor, gelingt dies nur noch unzureichend und der Zucker sammelt sich im Blut an.

Lange Zeit war unklar, welche Faktoren die Entstehung von Diabetes Typ 2 begünstigen können. Doch die intensive Forschung der Wissenschaft bringt nun etwas Klarheit und identifizierte neben einer erblichen Veranlagung außerdem einen ungesunden Lebensstil, oft verbunden mit Übergewicht und Bewegungsmangel, als ursächlich.

Das Tückische an dieser Erkrankung ist, dass sie lange Zeit keine Beschwerden verursacht und daher oftmals unentdeckt bleibt. Doch langfristig gesehen werden Blutgefäße, Nerven sowie zahlreiche Organe geschädigt. Hierdurch kann es zu Folgeerkrankungen, wie einem Herzinfarkt, Nierenschäden, einem Schlaganfall oder offenen Füßen kommen.

 

 

Diabetes mellitus Typ 2 vs. Diabetes Typ 1

Bei den Diabetes Erkrankungen unterscheidet man grundsätzlich den Typ 1 vom Typ 2 Diabetes. Während beim Diabetes mellitus Typ 2 überwiegend ältere Menschen betroffen sind, zeichnet sich der Typ 1 Diabetes dadurch aus, dass er zumeist schon im Kindes- oder jungen Erwachsenenalter auftritt.

 

Bei Insulin handelt es sich um ein Hormon, das die Konzentration des Zuckers im Blut steuert. Nach der Mahlzeit steigt der Zucker im Blut an, wodurch die Betazellen der Bauchspeicheldrüse angeregt werden, Insulin auszuschütten. Insulin sorgt dafür, dass der Zucker von den Organen aufgenommen werden kann, wobei in Folge der Blutzuckerspiegel sinkt. Wird entweder zu wenig Insulin ausgeschüttet, oder das Insulin wirkt schlecht, bleibt der Zuckergehalt im Blut hoch.

Beide Diabetes-Arten weisen eine erbliche Komponente auf, welche die Entstehung begünstigt. Beim Diabetes Typ 1 sorgt allerdings eine fehlerhafte Reaktion des Immunsystems dafür, dass die Insulin-produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse zerstört werden. Dadurch ist die Ausschüttung des Insulins anfangs vermindert, bis sie später völlig ausbleibt. Aufgrund des Insulinmangels können die Zellen den Blutzucker nur noch unzureichend aufnehmen, sodass dieser im Blut ansteigt.

Ein weiteres Unterscheidungskriterium ist der zeitliche Faktor. Während der Diabetes Typ 2 schleichend beginnt und zunächst über Jahre nicht bemerkt wird, schreitet der Diabetes Typ 1 wesentlich schneller voran. Beide Formen müssen in der Regel ein Leben lang therapiert werden.

 

Die Entstehung von Diabetes Typ 2 –

Welchen Einfluss hat der Lebensstil?

 

In den Industrienationen zählt der Diabetes zu den am Häufigsten vorkommenden Volkskrankheiten. Aus welchem Grund gerade in unseren Breitengraden so viele Menschen an Diabetes leiden, ist ausschlaggebende Frage aktueller Forschungen. Neben erblichen Belastungen, die eine Neigung hervorrufen können, muss angenommen werden, dass der Lebensstil ausschlaggebend für den Ausbruch der Erkrankung ist. Damit ist das sogenannte „Wohlstandsyndrom“ gemeint, nämlich zu viel Essen, gepaart mit Bewegungsmangel.

 

Wir sind es gewohnt jederzeit Nahrung zu uns nehmen zu können, wobei das Angebot stets reichhaltig ist. Doch die ständige Nahrungsaufnahme mit leicht verwertbaren Kohlenhydraten sorgt dafür, dass die Bauchspeicheldrüse im Dauerbetrieb Insulin herstellt. Daher weisen insulinresistente Menschen einen höheren Gehalt an Insulin im Blut auf als gesunde, dennoch ist der Körper nicht mehr in der Lage den Zucker aus dem Blut in die Zellen aufzunehmen, wo er eigentlich gebraucht wird. Verbleibt der Zucker im Blut, lagert der Körper diesen als Fett, zum Beispiel in der Leber ein. Hierdurch kann es zu einer Fettleber und gefährlichen Gefäßablagerungen kommen. Unsere Gewohnheiten bei der Nahrungsaufnahme haben also einen erheblichen Anteil an der Krankheitsentstehung.

 

Bewegung und Ernährungsumstellung scheinen die wichtigsten vorbeugenden Maßnahmen zu sein, um dem entgegenzuwirken. Denn wer rechtzeitig seinen Lebensstil umstellt, kann die Insulinresistenz und Folgeerkrankungen vermeiden. Dazu gehören die gezielte Bewegung und eine bewusste Ernährung, welche auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt ist. Vor allem das Bauchfett sollte dringend reduziert werden, da es entzündungsfördernde Signalstoffe produziert und so den Diabetes vorantreibt.

 

Behandlung von Diabetes mellitus Typ 2

Ziel in der Behandlung von Diabetes Typ 2 ist die Senkung des Blutzuckerspiegels auf ein gesünderes Niveau, denn nur so lassen sich gefährliche Folgeerkrankungen vermeiden. Um den Therapieerfolg überwachen zu können, wird der Langzeitzucker (HbA1c-Wert) regelmäßig bestimmt, wobei dieser je nach Lebensalter und Gesundheitszustand unterschiedlich hoch sein darf.

Die Basis einer Therapie besteht aus einer Lebensstiländerung mit regelmäßiger Bewegung und einer ausgewogenen, ballaststoffreichen Ernährung. Optimal wäre auch die Reduzierung des Übergewichts sowie ein Rauchstopp. Außerdem wird angeraten an einer Patientenschulung teilzunehmen um für die eigene Erkrankung ein besseres Verständnis aufbauen zu können. Häufig kann mit diesen Maßnahmen der Blutzuckerspiegel erfolgreich gesenkt werden. Reicht dies jedoch nicht mehr aus, verschreibt der Arzt zusätzlich Medikamente

 

Ernährungstherapie

Im Zuge der Ernährungsumstellung sollte darauf geachtet werden, dass regelmäßige Essenszeiten eingehalten werden und auf das Einnehmen von Snacks verzichtet wird. Für die Hauptmahlzeiten gilt eine einfache Faustformel: Die Hälfte auf dem Teller sollte Gemüse sein, ein Viertel sollte fettarmes Eiweiß sein (z.B.: Fisch, weißes Fleisch, Hülsenfrüchte) und ein Viertel sollten gesunde Kohlenhydrate (z.B.: Kartoffeln, Vollkornnudeln, Vollkornbrot, Hafer) sein. Besonders Hafer liefert wertvolle Ballaststoffe, die sich positiv auf den Blutzuckerspiegel auswirken. Weißmehl und Zucker sollten unbedingt vermieden werden. (Auch der Zucker aus Früchten lässt den Blutzucker steigen!)

Oftmals kann das Führen eines Ernährungstagebuchs Aufschluss darüber geben, welche Zwischenmahlzeiten vermieden werden können. Sollte es schwerfallen, die eigenen Gewohnheiten zu ändern, kann man bei den gesetzlichen Krankenkassen eine Ernährungsberatung anfordern.

 

Bewegungstherapie

Körperliche Bewegung lässt den Blutzuckerspiegel sinken und ist ein wichtiger Baustein in der Therapie des Diabetes Typ 2. Dabei beugt regelmäßige Bewegung nicht nur dem Diabetes, sondern gleichzeitig auch der Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor.

Patienten mit Diabetes Typ 2 sollten die sportliche Betätigung vorher mit dem Arzt besprechen, denn sie richtet sich nach dem allgemeinen Gesundheitszustand und der Fitness. Besonders empfohlen werden Ausdauertraining, wie Schwimmen, Laufen oder Radfahren sowie gegebenenfalls Krafttraining.

Versuchen Sie den Sport mehrmals in der Woche in Ihren Alltag zu integrieren und lassen Sie es langsam angehen, anstatt sich auszupowern.

 

Disclaimer: Das Informationsangebot dient ausschließlich der Information und ersetzt in keinem Fall eine persönliche Beratung, Untersuchung oder Diagnose durch einen approbierten Arzt. Die auf der Webseite zur Verfügung gestellten Inhalte können und dürfen nicht zur Erstellung eigenständiger Diagnosen und/oder einer Eigenmedikation verwendet werden

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